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COLOR GRADING:
Wie die Farbe den Film beeinflusst
Stellt euch mal eine gruselige Horror-Szene in satten, bunten Farben vor. Oder eine fröhliche Familien-Szene im düsteren Look. Fühlt sich irgendwie falsch an? Ja, definitiv!
Denn die Farbgebung, das sogenannte Color Grading, ist maßgeblich dafür verantwortlich, welche Atmosphäre und Emotion eine Szene transportiert. Color Grading und Color Correction sind daher essentielle Schritte in der Postproduktion eines Films.
Was ist der Unterschied zwischen Color Grading und Color Correction?
Color Correction, oder auch Farbkorrektur, und Color Grading sind zwei unterschiedliche Dinge. Während es bei der Farbkorrektur darum geht, Farbwerte anzugleichen und (wie der Name schon verrät) zu korrigieren, ist das Color Grading ein rein künstlerischer Vorgang.
Oftmals kommt es bei Aufnahmen vor, dass sich die Lichtverhältnisse während des Drehs verändern. Man beginnt eine Szene zu drehen und hat abwechselnd Sonne und Wolken, zuerst Mittagssonne und dann Abendsonne. In der Farbkorrektur werden diese Herausforderungen sich ändernder Dreh-Bedingungen bearbeitet und angeglichen. Im fertigen Film soll der Unterschied der Lichtverhältnisse am Drehtag natürlich nicht mehr auffallen. Der Bearbeiter kümmert sich um Parameter wie Luminanz, Kontrast, Sättigung und Farbton, um den Aufnahmen eine schöne Gleichmäßigkeit zu verleihen. Die Color Correction ist also ein rein technischer Vorgang, der Geduld, ein gutes Auge und viel Fachwissen über Luminanzwerte, Video Scopes und mehr voraussetzt.
Sind die Farben erst mal korrigiert, beginnt der künstlerische Part: das Color Grading. Farben können Stimmungen erzeugen und die Emotionen einer Szene verstärken. Beim Color Grading gibt es grundsätzlich kein richtig oder falsch. Es ist eine Geschmacksfrage und verlangt viel Feingefühl vom Coloristen. Es reicht also nicht aus, die Techniken einwandfrei zu beherrschen, wenn das Gefühl für die ästhetisch passende Farbgebung fehlt.
Ziel des Color Grading ist es immer, den Film und dessen Aussage zu unterstützen. Daher sind Action-Szenen in Hollywood Filmen bläulich und in kalten Tönen gehalten, wohingegen Romantik-Szenen mehr in Richtung warmer Farbtöne wie Gelb oder Orange gehen. Mehr dazu aber im nächsten Absatz.
Color is a power which directly influences the soul.
Wassily Kandinsky
Die Macht der Farbe
Color Grading kann eine gute Aufnahme zu einer exzellenten machen.
Schon seit einigen Jahren ist es State-of-the-Art Rohmaterial “flat” aufzunehmen. Mit “flat” meinen wir, dass Aspekte wie Kontrast oder Farbsättigung bei der Aufnahme noch kaum definiert sind. Rohmaterial sieht daher oft etwas “leblos” aus. Doch das hat einen guten Grund: der Colorist hat dann eine neutrale Basis und viel Spielraum für seine Arbeit.
Color Grading ist ein machtvolles Tool, da es unsere Wahrnehmung einer Szene und eines Films maßgeblich beeinflusst. Lasst die folgenden Bilder auf euch wirken, um den Unterschied zu spüren:
In all unseren Produktionen ist es Standard, dass der fertige Schnitt zum Feinschliff an unsere Color Grading Abteilung geht. Erst wenn unsere Digital Colorists und der Regisseur mit Farbe und Stimmung zufrieden sind, wird der finale Film an den Kunden abgegeben. So stellen wir maximale Qualität unserer Produktionen sicher.
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